Der Künstler

Nassermann begann bereits als Achtjähriger seine Mitschüler zu zeichnen, zu porträtieren und diese Porträts zu verkaufen, sehr zur Verwirrung und zum Unwillen seiner Lehrer, die ihn deswegen abstraften. Dieses letztendlich traumatisches Erlebnis trieb ihn aber an und um weiterzumachen, er wollte einfach immer Kunst machen.

Zunächst aber kam er dem Wunsch seiner Eltern nach einer gesicherten Zukunft nach, aber das abgeschlossene Architekturstudium befriedigte ihn nicht, er empfand es als statisch, ihm fehlte die Bewegung, nur in der Motion konnte er seine Kreativität und Emotion ausleben.

Auch in der Akademie in München begann er als klassischer Zeichner, suchte aber auch hier nach mehr Expression und Bewegung, der bewegte Künstler Nassermann fand sie in den neuen Medien und hier insbesondere im Video, im motion picture sein kongenialer Lehrer und Vorbild wurde Man Ray, so wie er wollte er sich selbst darstellen und sich gleichzeitig mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Andere Vorbilder waren die phantastischen Zukunftswelten eines Jules Verne und die philosophischen Exkurse eines Sloterdijk.

Um auszudrücken, was er darstellen wollte, ging Nassermann naturgemäß von sich selbst aus, das erschien ihm logisch und machte ihn kreativ. In seinen "one-man-videoshows" und Fotoarbeiten ist er ein begnadeter Selbstdarsteller, ein Egotist im besten Sinne des Wortes, er erkundet sich
und die Welt in ihren Zuständen in allen möglichen Aggregaten, grenz¸berschreitend und ungewöhnlich. Dabei spielt der Raum eine entscheidende Rolle, er ist wie er selbst Teil seiner Arbeit, er erkundet ihn und gestaltet ihn immer wieder neu, so wie er Geräusche, Klänge, Tˆne selbst erzeugt, ohne dabei ein Instrument herkömmlicher Art zu benutzen.

"Man kann was mann will" sagt er.

Dr. Marlies Pollak

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